Zu Beginn der 1990er Jahre werden im ländlichen Raum im Zuge von Großprojekten (Bau von Autobahnen und TGV-Linie) immer häufiger großflächig vorsorgliche archäologische Grabungen durchgeführt. Im Norden und Osten Frankreichs sehen sich Archäologen in den Gebieten, wo im 1. Weltkrieg die Front verlief, mit der "Wiederentdeckung" von Überresten aus dieser Zeit konfrontiert.

In Landschaften, in denen die Spuren der Kampfhandlungen durch die erneute Kultivierung als Ackerland unmittelbar nach Kriegsende und durch eine rasante Industrialisierung sorgfältig überdeckt wurden, war diese unerwartete Konfrontation mit den Überresten einer Epoche, die damals noch nicht zum üblichen Repertoire ihrer Forschungen gehörte und über die sie wenig wussten, für Archäologen nicht spannungsfrei und ließ sie ihre Arbeit hinterfragen, denn sie waren nicht in der Lage festzustellen, welchen Stellenwert die extrem zahlreichen Funde hatten und ob sie von Interesse waren. Sie wurden beinahe als unbequem gegenüber eventuellen anderen Zivilisationen am selben Standort empfunden. Zudem gab es immer wieder Probleme durch zahlreiche Funde von noch scharfer Munition, was nicht gerade ermutigend wirkte und den ordnungsgemäßen Ablauf der archäologischen Arbeit behinderte. Erschwerend hinzu kam, dass leider regelmäßig die sterblichen Überreste von Soldaten entdeckt wurden, die nach den Kämpfen als vermisst galten, was oftmals eher persönliche Betroffenheit auslöste.

Diese besondere Art von Hinterlassenschaften schien also eher Ärgernis als interessantes Arbeitsgebiet zu sein. Zudem stellte sich die Frage, ob diese mit der Gegenwart noch so eng verbundene Zeit, die bereits umfassend dokumentiert ist, überhaupt von Archäologen bearbeitet werden musste.